von vorgestern und gestern bis heute

altVor etwa 600 Jahren entstand der Vorgängerbau der heutigen Anlage mitsamt Stadtturm. Es war die Zeit, als die drei Reichsstädte Schwäbisch Hall, Dinkelsbühl und Rothenburg die Stadt Kirchberg vom Hause Hohenlohe erwarben. Die Baumaßnahmen dienten vorwiegend der Errichtung einer steinernen Stadtbefestigung. Neben dem Stadtturm befand sich ein viel kleineres Tor als das heutige, mit einem eisenbeschlagenen Fallgitter.

Etwa dreihundert Jahre später, der Zahn der Zeit hatte schon kräftig genagt, entstand auf Initiative von Fürst Christian Karl der Eingang in die Altstadt in heutiger Form. Davon zeugt auch der Spruch über dem Torbogen " Der Vater des Vaterlandes Fürst Christian Friedrich Carl gab diesem ehemals baufälligen Eingang die gegenwärtige Gestalt.

Im Jahre 1774." Oberhalb des größeren Torbogens wurden eine Messnerwohnung, eine Wachstube und drei Gefängniszellen samt Krätzezimmer eingerichtet. Zechprellen lohnt sich also nicht. Der Mesner hatte die Aufgaben, die Uhr zu stellen, die Glocken zu läuten und im Winter die Stadtkirche zu heizen.

altAls dann im Jahre 1976 die letzte Mesnerfamilie, die Familie Böhmike, auszog standen die Räume leer. Frau Charlotte Muras ließ dann mit Hilfe der Stadt Kirchberg diese Räume in ein Cafe umwandeln. Es entstand ein Lokal auf zwei Etagen mit einer kleinen Küche im hinteren Teil des oberen Raumes.

Frau Muras betrieb die neu entstandenen Turmstuben nun als Cafe und verwöhnte Ihre Gäste mit selbst gebackenen Kuchen nach Wiener Rezepten. Sie führte auch immer wieder literarische Abende durch. Im Jahre 1983 übernimmt das Ehepaar Kubasiak die Turmstuben und baut die Speisekarte gleichzeitig aus. Im unter Gastraum entsteht 1988 nun eine große Küche, ebenfalls wird der obere Gastraum erweitert. Aus dem ehemaligen Cafe wird jetzt ein Restaurant.

altDie besondere Note und das wunderbare Flair inmitten all dieser jahrhunderte alten Balken und Mauern, hoch über den Dächern Kirchbergs, aber bleibt erhalten. Hiervon zeugen auch noch heute die kleinen bleiverglasten Fenster und die handgetöpferten Lampen aus Ton. Auch wenn man zur Toilette geht wandelt man auf historischen Spuren, denn dieser unscheinbare Gang ist Teil des alten Wehrganges, der die Kirche mit dem Schloss verbunden hat und sich noch heute durch die Häuser der Altstadt zieht. ressant ist aber auch das Relief an der Wand, welches die Ansicht der Kirchberger Altstadt zeigt.

Ganz aus Ton zeigt es selbst kleine Details. Im Jahre 1996 verließ die Familie Kubasiak die TURM-STUBE, um sich neu zu orientieren und nach einem kleinen Intermezzo von Richard Ferdinand Schulz übernahm Tomas Tansmann mit seiner Frau im August 1998 die Turmstube und führten sie ins neue Jahrtausend. Und von Anfang Juni 2009 bis Ende Dezember 2017 wurde die Turmstube im italienischen Flair unter dem Namen "Pizzeria Latorre Turmstube" von Angelo Attorre und seinem Team geführt. Seit Januar 2018 hat nun Emanuele Petralia mit Frau und seinem neuen, alten Team die  Nachfolge übernommen und führt den guten Namen des Restaurants im Sinne der italienischen Küche weiter.